Kritiker*innen argumentieren, dass durch die Errichtung von Solarparks auf Ackerland wertvolle Flächen für die Lebensmittelproduktion verloren gehen. Was ist dran an dem Argument?
Wir von Prokon – Deutschlands größte Bürger-Energie-Genossenschaft – haben im März 2023 mit unserem ersten Solarpark in Walshausen gestartet. Dieses Projekt steht beispielhaft für die Verbindung von moderner Technologie und Umweltschutz – mit einer Leistung, die insgesamt rund 3.400 Drei-Personen-Haushalte versorgt.
Einige Landwirte sehen in der Verpachtung ihrer Freiflächen eine Chance, ihre Einkünfte zu diversifizieren und zu stabilisieren – so auch der Landwirt in Walshausen, der gleich zu Beginn ziemlich angetan von der Idee war, Solarparks von Prokon auf seinem Ackerland errichten zu lassen. Der teilweise sehr steile Acker war ohnehin schwer zu bewirtschaften und trocknete im Sommer schnell aus. Obendrein gefiel ihm der Gedanke, die Erzeugung von grünem Strom zu unterstützen und damit ein Teil der Lösung zu sein.
Ebenfalls entscheidend für die Bewertung ist die Frage, welche Qualität die Böden der Ackerflächen haben und wie die Flächen vorher genutzt wurden. Denn nicht alle Böden eignen sich zur direkten Nahrungsmittelproduktion. Tatsächlich dient ein Großteil der Anbauflächen der Futterproduktion, wie Zahlen des Bundesinformationszentrums für Landwirtschaft zeigen: Insgesamt wird auf rund zehn Millionen Hektar, das entspricht etwa 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands, Futter für Nutztiere erzeugt. Und das hat eher negative Auswirkungen auf das Klima. Durch die Erzeugung von einem Kilo Rindfleisch werden beispielsweise mehr als 13 Kilogramm CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Im Vergleich dazu ist die Energieerzeugung durch Solarparks deutlich effizienter, nämlich laut Hessischem Wirtschaftsministerium bis zu 40-mal so hoch wie der Anbau von Mais für Biogasanlagen.
Grundsätzlich werden Solarparks auf brachliegenden Ackerflächen oder entlang von Schienenstrecken und Autobahnen geplant. Inzwischen kommen in einigen Regionen jedoch auch Nachrangflächen, also Acker- und Grünland mit eingeschränkter Bodenqualität, infrage. Zwar bevorzugen Umweltschutzorganisationen wie beispielsweise NABU den Ausbau von Photovoltaik auf Dächern, sie räumen aber ein, dass das für die Energiewende schlichtweg nicht ausreicht. Ein möglichst naturverträglicher Bau von Solarparks ist deswegen umso wichtiger. Dieser lässt sich zum Beispiel durch die Integration von Biotopen zwischen den Paneelen oder die Planung von Lücken, damit größere Tiere den Solarpark queren können, realisieren.
Bei gewissenhafter Planung kann die Errichtung von Solarparks auf Ackerland gegenüber zuvor intensiv bewirtschafteten Äckern sogar ein Plus an Artenvielfalt bedeuten. Bei dem Solarpark in Walshausen hat Prokon beispielsweise großflächige Ausgleichsmaßnahmen zum Schutz der Feldlerche und dem Braunkehlchen angelegt und wird diese dauerhaft unterhalten. Darüber hinaus wurde der Zaun so gestaltet, dass er für heimische Kleinsäuger keine Barriere darstellt und diese ihre gewohnten Pfade beibehalten können. Mittlerweile wird vereinzelt auch mit AgriPV experimentiert, also der Doppelnutzung von Flächen durch den Anbau von Obst oder Gemüse und Photovoltaik.
Die Nutzung von Ackerflächen für Solarparks stellt eine vielversprechende Möglichkeit dar, die Energiewende voranzutreiben, ohne die Lebensmittelproduktion zu beeinträchtigen. So kann mit einem ganzheitlichen Ansatz, der auch die heimische Artenvielfalt berücksichtigt, die landwirtschaftliche Nutzung optimiert und gleichzeitig der ökologische Fußabdruck minimiert werden. Der Solarpark von Prokon in Walshausen zeigt, wie innovative Projekte beispielhaft für eine nachhaltigere Zukunft stehen können.
Individuelle Konzepte für regionale Projekte
Wir entwickeln maßgeschneiderte Energielösungen, die über die reine Stromerzeugung hinausgehen. Stichwort lokale Wertschöpfung: Wir achten bei unseren Projekten stets auf den Mehrwert für die lokale Gemeinschaft und fördern die regionale Entwicklung, zum Beispiel durch das direkte Verlegen von Kabeln zu Gewerbebetrieben oder Industriekund:innen vor Ort.
Faire und sichere Pachteinnahmen
Prokon bietet Grundstückseigentümer:innen faire Pachtverträge mit Umsatzbeteiligung. Um Planungssicherheit zu garantieren, sichern wir unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Solarparks eine Mindestumsatzpacht zu. Bei guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen während des Anlagenbetriebs profitieren also sowohl Prokon als auch die Grundstückseigentümer:innen.
Alle Leistungen von Planung bis Betrieb
Wir betreuen jedes Projekt vollumgänglich – von der ersten Machbarkeitsanfrage bis zum laufenden Betrieb. Diese ganzheitliche Herangehensweise im Bereich der Projektentwicklung für Photovoltaikanlagen garantiert höchste Standards und eine effiziente Umsetzung.
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